Aufmerksamkeit und Konzentration

Aufmerksamkeit und Konzentration sind zwei grundlegende Fähigkeiten, die direkt mit wichtigen kognitiven Leistungen, wie Wahrnehmung und Gedächtnis zusammenhängen. Im Allgemeinen sind anatomisch sowohl der cinguläre Cortex zwischen limbischen System, und Großhirnrinde, als auch der Thalamus für die Aufmerksamkeitsfähigkeit verantwortlich. Allerdings sind für verschiedene aufmerksamkeitsbezogene Aufgaben unterschiedliche Netzwerke zuständig. Deshalb ist es auch möglich, dass eine Komponente gestört ist, während die anderen schadenfrei bleiben. Der cinguläre Cortex lässt uns beispielsweise auch Fehler und Konflikte erkennen.
Zum Funktionieren von Aufmerksamkeit und Konzentration existieren verschiedene Ansätze. Grundlegend sind die Intensität und die Trennbarkeit der verschiedenen Reize. In Bezug auf die Intensität spielen Aktiviertheitsgrad (Vigilanz), Daueraufmerksamkeit und Reaktionsbereitschaft (Alertness) eine wichtige Rolle. Vigilanz lässt uns erkennen, wenn sich unter gleichartigen Reizen etwas ändert, wie bei der Fehlerkontrolle im Zuge der Fließbandarbeit.
Bei der Daueraufmerksamkeit muss das Subjekt ständig auf eine Vielzahl an Informationen achten. Dies ist beispielsweise beim Autorfahren der Fall. Beides sind Leistungen, die für eine bestimmte Zeit benötigt werden. Bei phasischer Alertness wird durch Hinweisreize die Aufmerksamkeit kurzfristig gesteigert. Bei tonischer Alertness erfolgt die Aktivierung der Aufmerksamkeit ohne vorangehenden Reiz rasch. Eine der Hauptakteure dieser Aktivierung spielt die Formatio reticularis (siehe Das Stammhirn). Die Selektivität wird vorrangig auf der linken Hemisphäre verortet. In Zusammenhang ist zwischen selektiver und geteilter Aufmerksamkeit zu unterscheiden. Die selektive Aufmerksamkeit ermöglicht uns, wichtige Informationen fokussiert wahrnehmen und hervorheben zu können. Um dies zu bewerkstelligen, müssen andere Reize als vernachlässigbar angenommen werden. Dabei entscheidend ist auch dazu fähig zu sein, den Aufmerksamkeitsmittelpunkt zu wechseln.
Geteilte Aufmerksamkeit, auch unter „Multitasking“ bekannt, meint die gleichzeitige Ausführung von zwei und mehr Handlungen. Dies geschieht durch die Aufteilung der Kapazitäten auf die Aufgaben. Für den meist unbewussten Abruf automatisierter Informationen (siehe non-deklaratives Gedächtnis) ist eine geringere Aufmerksamkeit notwendig, als für den willentlichen Zugriff auf deklarative Inhalte. Aufmerksamkeit ist direkt damit verknüpft, ob die Inhalte, auf die sie gelenkt werden soll, für das Individuum interessant und motivierend genug sind, um die verbundenen Anstrengungen auf sich nehmen zu wollen. Die mögliche Aufmerksamkeitsdauer unterscheidet sich von Mensch zu Mensch.

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