Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen und stellen eine enorme Beeinträchtigung des Alltags für viele Betroffenen dar. Soziale und spezifische Ängste sind am weitesten
verbreitet, jedoch suchen Betroffene selten ärztliche Hilfe da die Beeinträchtigung im Alltag zumeist gering ist. Menschen mit sozialer Phobie fürchten sich vor allem vor Situationen in denen
sie im Mittelpunkt stehen wohingegen spezifische Phobien meist auf ein bestimmtes, Angstauslösendes Objekt bezogen sind.
Besonders ausgeprägte Formen von Angststörungen sind Agoraphobie und Panikattacken. Letztere sind häufig situations- und objektgebunden und werden von der Furcht vor einer weiteren Attacke weiter verschlimmert.
Es handelt sich um plötzlich auftretende, oft grundlose Anfälle von extremer Angst begleitet von Kurzatmigkeit, Schweißausbrüchen und Herzrasen. Typische Symptome sind außerdem Hitzewallungen, Hyperventilation,
Übelkeit bis hin zu Todesangst.
Panikstörungen können in drei Typen eingeteilt werden: Unerwartete Panikattacken die den Betroffenen völlig überraschend überfallen, Attacken die an gewisse Situationen gebunden sind wie die Angst vor Spinnen
und zuletzt noch situationsbegünstigende Panikattacken, welche in bestimmten Situationen auftreten können aber nicht müssen.
Physiologische völlig normale Reaktionen werden überinterpretiert und die Angst dadurch weiter verschlimmert worauf der Körper wiederum entsprechend reagiert. Um diesen Kreislauf zu durchbrechen wird ein
verhaltenstherapeutischer Ansatz in Kombination mit Auseinandersetzung mit der Angst gewählt um eine Gewöhnung des Patienten an die beängstigende Situation zu ermöglichen.
Panikattacken können alleine oder auch in Kombination mit Agoraphobie auftreten. Diese ist charakterisiert durch Angst vor Plätzen die im Auge des Erkrankten nicht ausreichend Fluchtmöglichkeiten bieten
oder ein schnelles Herbeieilen von Hilfe nicht möglich ist. Therapiert wird diese Form der Angststörung ebenfalls durch ein Auseinandersetzen mit der angstauslösenden Situation und somit auch ein Abbau
des vermeidenden Verhaltens wodurch dem Patienten eine Rückkehr in den Alltag ermöglicht wird.
Eine weitere Form von Angststörungen ist die generalisierte Form die im Gegensatz zu den anderen Erscheinungsformen nicht gerichtet, also nicht auf eine bestimmte Situation oder ein spezielles Objekt
sondern auf mehrere Ereignisse bezogen ist. Sie äußert sich durch Anspannung der Muskulatur weshalb der Einsatz von Biofeedback zur Entspannung von Nutzen ist.
Angst äußert sich in Bewegungsabläufen, auf verbaler und physiologischer Ebene welche der sympathischen Erregung entspricht.
Biofeedback wird zur Behandlung von Angststörungen idealerweise an eine Angsttherapie gekoppelt zur Kontrolle des Therapieerfolges. In verschiedenen Studien konnte dargelegt werden, dass Biofeedback als
alleiniger Behandlungsansatz nicht besser wirkt als übliche Entspannungsverfahren.
Auch in diesem Fall ist eine genaue medizinische Untersuchung im Vorfeld notwendig um andere Ursachen für die Symptome auszuschließen.
Abgeleitet werden Parameter wie elektrodermale Aktivität, periphere Durchblutung, oder auch die Muskelspannung, also sämtliche Parameter die auf körperlicher Ebene die Angst wiederspiegeln. Typische
Therapieansätze beziehen sich auf die Veränderung von Gewohnheiten, Reizüberflutung und Sensibilisierung. Unter Aufsicht des Therapeuten durchlebt der Patient durch Exposition die entweder in der
Realität oder seinen Gedanken stattfindet, eine Angstauslösende Situation, wobei der Verlauf der Angstkurve durch Feedback verfolgt werden kann. Der Patient lernt dabei zu erkennen, dass die Angst
von alleine wieder abflaut und auch seine physiologischen Reaktionen bezüglich Intensität weniger stark ausgeprägt sind als die subjektive Wahrnehmung vorspielt.
Da häufig ein Zusammenhang zwischen Angst und Atemrhythmus, welcher zu Hyperventilation und dadurch einer Verstärkung der Angst führen kann besteht, ist die Anwendung von Atemfeedback eine sinnvolle
Ergänzung. Dabei ist es allerdings das Ziel lediglich eine Hyperventilation zu verhindern, das Atem-Training sollte nicht als Vermeidungsstrategie seitens des Patienten eingesetzt werden.
Zur Unterstützung kann Biofeedback dazu beitragen dem Patienten die Symptome ins Bewusstsein zu bringen, neu zu interpretieren sowie diese als normal anzuerkennen. Es stellt außerdem eine Verbindung
zwischen medizinischem und psychologischem Ansatz dar welche durch gewöhnliche Herangehensweisen häufig vernachlässigt wird.
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