Das Gedächtnis erlaubt es uns, Gewohnheiten zu entwickeln und nicht Tag für Tag alles neu entdecken und erfahren zu müssen. Für die Fähigkeit, Informationen aufspalten,
behalten und sich zu einem späteren Zeitpunkt an sie erinnern können, ist der Mensch mit unterschiedlichen Gedächtnissystemen ausgestattet.
Neuroanatomisch werden
Erinnerungen im Hippocampus gesammelt, koordiniert und gespeichert. Dann erfolgt eine Weiterleitung der Gedächtnisinhalte an verschiedene Areale in der Großhirnrinde.
Grundlegend ist, dass Inhalte je öfter sie wiederholt werden, besser im Gedächtnis behalten werden. Man könnte das Gedächtnis sozusagen als Muskel sehen, der durch
Training wächst.
In beiden Fällen führt eine Überbeanspruchung jedoch zu Krämpfen, weshalb Pausen zur Entspannung wichtig sind. Ob sich Inhalte in unserem Gedächtnis
ablegen lassen, hängt ein Stück weit davon ab, ob sie nachvollziehbar sind. Im Allgemeinen hat der Mensch verschiedene Bereiche zur Speicherung von Inhalten, die sich
nach Art und Kapazität der Aufnahme sowie in der Dauer des Beibehaltens unterscheiden lassen.
Für den Abruf von Informationen dessen Quelle nicht mehr da ist, dessen Speicherung und Aufbewahrung sind verschiedene Prozesse verantwortlich
welche als Gedächtnis bezeichnet werden. Unter Informationen versteht man alle Reize welche man empfindet, ob visuelle, auditive oder andere.
Die Informationen gelangen als erstes in das Ultrakurzzeitgedächtnis oder in den kurzlebigen sensorischen Speicher (kurzfristige Speicherung).
Aufmerksamkeits- und Wahrnehmungsprozesse bestimmen welche Informationen in das Kurzzeitgedächtnis gelangen beziehungsweise wenn wir uns für
die bestimmte Information interessieren, ihnen Aufmerksamkeit schenken werden sie als wichtig erkannt und gespeichert.
Im Kurzzeitgedächtnis können Informationen bis 40 Minuten lang gespeichert werden. Hier bleiben die Informationen entweder bis sie wieder
gelöscht oder ersetzt werden. Beim Lernen ist es deswegen nützlich nach 40 Minuten eine Pause einzulegen damit die Informationen bearbeitet
werden können. Letztlich können Informationen in das Langzeitgedächtnis (langfristige Speicherung) überführt werden wie zum Beispiel durch
das Wiederholen oder repetitives Sprechen (z.B. Telefonnummern). Hierbei spielt die Art und Weise der Durchführung eine größere Rolle
als die Quantität des Wiederholens. Dazu ist eine tiefere Verarbeitung notwendig welche den Inhalt der Informationen als Wichtig erkennt/abstempelt.
Langzeitgedächtnis hat einen unbegrenzten Speicher und speichert die dort gelangenden Informationen dauerhaft. Hier gelangen Informationen
welche bei uns einen Eindruck hinterlassen haben, wiederholt wurden beziehungsweise erlernt oder welche durch Assoziationen gespeichert wurden.
Das sensorische und das Kurzzeitgedächtnis gehören zu der Gruppe der transienten Gedächtnissysteme. Der Begriff transient steht für kurzfristig
beziehungsweise für die kurzfristige Speicherung von Informationen. Im Gegensatz dazu steht das Langzeitgedächtnis mit einer dauerhaften Speicherung von Informationen.
Im Speziellen lässt sich das Gedächtnis aufteilen in transiente Gedächtnissysteme, zu denen das Arbeitsgedächtnis, das sensorische Gedächtnis und das Kurzzeitgedächtnis zählen, und das Langzeitgedächtnis welches sich in ein deklaratives Gedächtnis und ein non-deklaratives Gedächtnis.
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