Hypertonie ist eine weit verbreitete Erkrankung und wird definiert durch einen systolischen Blutdruck, also den maximalen Druck mit dem das Blut durch die Adern gepumpt wird, von
über 140 mm Hg. Wird die Hypertonie nicht durch andere Erkrankungen, hormonelle Störungen oder die Einnahme von Medikamenten hervorgerufen wie dies bei der sekundären Hypertonie der Fall
ist, wird sie als essentielle Hypertonie klassifiziert, die häufigste Erscheinungsform.
An der Entstehung sind eine Vielzahl von Faktoren beteiligt die sowohl physiologische als auch psychologische Ursachen, die zu einer erhöhten Aktivität des sympathischen Nervensystems führen, einschließen.
Übergewicht, Rauchen, erhöhter Salz- und Koffeinkonsum spielen ebenso eine Rolle wie erbliche Einflüsse.
Psychosoziale Faktoren wie Stress oder emotionale Belastung resultieren ebenfalls in einem Anstieg des Blutdrucks, welcher jedoch zeitlich begrenzt ist. Durch ein häufiges Ansteigen des Blutdrucks
werden die Gefäße die durch muskuläre Kontraktionen ihren Durchmesser ändern und somit dem Blutstrom den größten Widerstand entgegensetzen, belastet und können in ihrer Funktion beeinträchtigt werden.
An den Folgen von Bluthochruck sterben dreimal mehr Menschen als an Krebs, was es zusammen mit den Begleiterscheinungen zur häufigsten Todesursache macht. Hypertonie tritt zumeist zwischen 20 und 45
Jahren auf und verursacht im Anfangsstadium noch keine Probleme. Im Gegenteil fühlen sich die betroffenen Personen häufig vital und leistungsfähig weshalb Hypertonie oftmals nur zufällig
diagnostiziert wird. Im Verlaufe der Erkrankung kommen Begleiterscheinungen wie Schwindel, Kopfschmerzen und Nervosität hinzu. Je nach Schweregrad können die Organe entweder nicht beeinträchtigt
werden oder im schwersten Fall Funktionseinschränkungen oder gar Funktionsausfälle wie Herzinfarkt aufweisen.
Leichte Formen der essentiellen Hypertonie können mittels Diät, Stressbewältigungstraining und Biofeedback behandelt werden. In jedem Fall ist eine vorherige eingehende medizinische Untersuchung vonnöten.
Zur Behandlung mithilfe von Biofeedback wird der Blutdruck, die elektrodermale Aktivität sowie auch die Hauttemperatur abgeleitet. Mittels einer Oberarm- oder Fingermanschette kann direktes Feedback
auf individuelle psychosoziale Stressoren ermittelt werden. Der Blutdruck spiegelt die körperliche Reaktion auf bestimmte Themen sehr gut wieder, handelt es sich um unangenehme Gesprächsinhalte
steigt er an, in einer entspannten Situation sinkt er ab.
Wie zu Beginn einer jeden Biofeedbacktherapie muss eine sorgfältige Anamnese durchgeführt werden um organische Ursachen ausschließen zu können. Des Weiteren werden Informationen über das soziale
Umfeld des Patienten, das Arbeitsumfeld und die Familiensituation erhoben um Stressoren und Belastungsfaktoren zu identifizieren.
Die erste Sitzung beinhaltet neben ausführlicher Information über die physiologischen Zusammenhänge auch einen Stress- und Entspannungstest zur Festlegung des individuellen Grundniveaus des
Patienten. Die Ableitung erfolgt mittels EMG, EDA und Herzfrequenzfeedback um durch visuelle Darstellung der Signale dem Patienten die Art der möglichen Beeinflussung aufzuzeigen.
Die nachfolgenden Ableitungen werden mithilfe einer Blutdruckmanschette durchgeführt während eine für den Patienten individuell gewählte Entspannungsmethode ausgesucht wird. Mittels eines mobilen
Biofeedbackgeräts kann der Patient die gelernte Entspannungstechnik als Hausübung durchführen und so eine aktive Senkung des Blutdrucks trainieren.
Während der Therapie lernt der Patient lernt außerdem zu erkennen, in welchen Situationen der Blutdruck besonders steigt, wie sein Körper darauf reagiert und dies mithilfe eins geeigneten
Stressmanagements zu bewältigen oder rechtzeitig zu verhindern.
Bei der Behandlung von Bluthochdruck steht vor allem die Bewältigung von Stress und Ärger im Vordergrund, da an Hypertonie leidende Personen oftmals zu impulsiven und emotionalen Reaktionen
auf Belastung reagieren was unweigerlich zu einem weiteren Anstieg des Blutdrucks führt.
Ziel der Behandlung ist es, Belastende Faktoren im Umfeld des Patienten zu identifizieren und durch kognitive Umstrukturierung sowie Auseinandersetzung mir der Problematik eine Senkung des
Blutdrucks herbeizuführen. Auch bei der Nachbehandlung von Herzinfarktpatienten hat dieses Behandlungskonzept erfolge gezeigt.
Biofeedback alleine kann eine medikamentöse Behandlung nicht ersetzen, ist jedoch eine sinnvolle Ergänzung. Die besten Erfolge lassen sich durch eine Kombination von Biofeedback mit anderen
Behandlungsmethoden wie zum Beispiel autogenem Training erzielen.
Auch in diesem Einsatzgebiet hat sich gezeigt, dass eine positive Erwartungshaltung des Patienten kombiniert mit regelmäßig durchgeführten Hausübungen die Effektivität der Behandlung erhöht.
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