Für verschiedene Fähigkeiten relevant sind spezifische Gehirnareale mit eigenständiger Funktion, deren Schädigung Defizite hervorrufen,
die mit verschiedenen Behandlungsmethoden, auch psychologische Methoden, therapiert werden müssen. Primäre Areale verarbeiten die durch die Sinnesorgane
aufgenommenen Informationen. Verarbeitet und mit bisherigen Erfahrungen verglichen werden diese dann in den Sekundären Arealen.
Der Mediziner Korbinian Brodmann teilte den Neocortex in 52 sogenannte Brodmann-Areale (BA) ein. Diese Einteilung beruht auf sechs Großhirnschichten
sowie auf der Art und Verdichtung der Neuronen. Die Bezeichnungen richten sich nach den Funktionen der Hirnbereiche.
Für visuelle Fähigkeiten sind die Primäre (BA 17), die Sekundäre Sehrinde (BA 18-21 und 37) und ein eigener Abschnitt für die Augenbewegungen (BA 8) zuständig.
Akustisches wird in der Primären (BA 41) und Sekundären Hörrinde (BA 22 und 42) verortet. Auch für Körpersensorik und Körpermotorik sind Primäre,
Sekundäre und weitere Areale zugeordnet.
Grundlegend für das Körperempfinden ist das somatosensorische Zentrum. Dieses befindet sich im Scheitellappen und hat für jeden Körperteil einen Platz.
Durch Verletzungen oder andere Berührungen werden die entsprechenden Hirnareale aktiviert und in weiterer Folge die entsprechenden Gefühle,
wie Schmerz ausgelöst. Die Schädigung eines der Bereiche führt meist zur Lähmung und Empfindungsverlust des Körperteils.
Das Zentrum für die Sprachmotorik, das Broca-Areal, wird im Frontallappen verortet. Dabei handelt es sich um einen Bereich im präfrontalen Cortex, das nach
seinem Entdecker, dem Neurologen Paul Pierre Broca, benannt wurde. Dieser Bereich wird beansprucht, wenn es um die Produktion von Sprache geht.
Broca erkannte dies anhand eines Patienten, der aufgrund von Verletzungen dieses Bereiches Schwierigkeiten mit Wortfindung und Spracherzeugung aufwies.
Sprechen befindet sich nach Brodmann in den BA 44, 45.
Um gehörte (primärer auditorischer Cortex) und gelesene Worte (Gyrus angularis) verstehen und interpretieren zu können, erfolgt die Verarbeitung
im sensorischen Sprachzentrum. Dieser Bereich wird Wernicke-Areal (BA 22), nach dem Mediziner Carl Wernicke, genannt. Es wird im Schläfenlappen im
hinteren Teil des Gyrus temporalis superior der linken Hirnhälfte neben dem Broca-Areal lokalisiert.
Abbildung: Übersicht über spezielle Gehirn Zentren und Areale