Wenn man sich an Gedächtnisinhalte nicht mehr erinnern kann, ist dies auf mehrere Gründe zurückzuführen. So ist es möglich, dass die Informationen aufgrund
mangelnder Wiederholungen oder Unwichtigkeit schlichtweg nicht ausreichend gespeichert worden sind. Inhalte können aber auch einfach vergessen werden.
Von einmal fest abgespeicherten Informationen bleibt nach einer Zeit ohne Wiederholung und darauf folgenden Vergessen von Details meist ein recht stabiles
Stammwissen übrig.
Im Gegensatz zum Vergessen, kann der Zugriff auf manche Informationen auch gestört werden. Dies passiert, wenn man angestrengt
beispielsweise an einen Liedertitel, Namen oder Ähnliches denkt und sich der begehrte Inhalt aber nicht abrufen lässt. Bei diesem intensiven
Nachdenken werden ständig dieselben Bahnen aktiviert, um zu dieser Information zu gelangen. Durch diesen „Krampf“ werden andere mögliche
Verschaltungen gehemmt. Erst wenn sich diese Blockierung gelöst hat und sich die Schaltkreise beruhigt haben, ist das Gehirn bereit, alternative
Lösungswege einzuschlagen (Inkubationseffekt). Deshalb passiert es häufig, dass uns die Antwort auf eine Frage, vergessen geglaubtes Wissen oder
auch neue Ideen nach einer Ruhepause einfallen.
Erinnerungen können aber auch ungewollt plötzlich ausgelöst werden (Persistenz). Durch
ähnliche Situationen oder Hinweisreize, wie Gerüche kehren vor allem emotional behaftete oder traumatische Ereignisse immer wieder zurück.
Darüber hinaus ist auch das Phänomen der falschen Erinnerung (False Memories) von großer Bedeutung. Durch eine Art der Beeinflussung wird die
Erinnerung an ein Geschehnis verändert und das Individuum glaubt an die falsche Version.
Beispielsweise können Suggestivfragen diese Veränderung
verursachen. Bei einer Verzerrung werden gespeicherte Informationen im Verlauf der Zeit verändert. Eine Art der Fehlattribution ist die sogenannte
Quellenamnesie, bei der der Ursprung einer Information einer falschen Quelle zugewiesen wird. Zum Beispiel, wenn man glaubt, etwas in den Nachrichten
gesehen zu haben, es aber von einem Bekannten gehört hat.
Auch das bekannte Deja-vu gehört zu dieser Gruppe. Dabei hat man das Gefühl, eine Situation
schon einmal erlebt zu haben, ist aber unsicher, ob dies wirklich stimmt. Abgesehen von diesen verhältnismäßig leichten Gedächtnisstörungen, die
psychologischer Behandlung bedürfen sind hochgradige Schädigungen des Gedächtnisses Ursache für neurologische
Behandlungen (siehe Gedächtnisstörungen und Kapitel Demenz).
Informieren Sie sich über die in unserem Institut umfassenden Möglichkeiten für eine Diagnostik und eine psychologische Behandlung. In diesem Zusammenhang bieten wir auch gezielt ein Leistungstraining bei kognitiven oder motorischen Schwächen wie beispielsweise ein Gedächtnistraining an. Nehmen Sie zu uns Kontakt auf und sprechen Sie mit einem unserer Psychologen. Vereinbaren Sie einen Termin für ein Erstgespräch und schildern Sie uns Ihre Situation. Unser Team ist bemüht Ihre aktuelle Situation bestmöglich zu verbessern.