Das Aufmerksamkeitsdefizit zählt zu den häufigsten Folgen einer Hirnläsion. In Bezug auf die Verursachung diverser Lern- und Aufmerksamkeitsstörungen spielt ein
Ungleichgewicht der Neurotransmitterausschüttungen in Frontallappen und Basalganglien eine entscheidende Rolle (siehe Das Großhirn).
Weitere Einflüsse sind übermäßige Müdigkeit, Motivationsmangel oder (beruflicher) Stress. Zudem begünstigen Unsicherheiten sozialen Umfeld, wie die Trennung der
Eltern oder ein anderes tiefgreifendes Ereignis, sowie mangelndes Selbstbewusstsein das Aufkommen von Aufmerksamkeitsstörungen.
Die Störung der Aufmerksamkeit
bedeutet einen weitreichenden Eingriff in das Leben der Betroffenen. Ohne die Aufmerksamkeit aufrechterhalten zu können, ist es kaum möglich Handlungen auszuführen,
die über automatisierte Gewohnheiten hinausgehen. Auch Wahrnehmungs- und Gedächtnisfunktionen hängen eng mit der Fähigkeit, sich auf etwas konzentrieren zu können zusammen.
Zu den charakteristischen Anzeichen zählt, dass Betroffene häufig abschweifen, automatisiert handeln und nicht mehr wissen, was sie getan haben.
Darüber hinaus brauchen sie viel Zeit für die Erledigung von Aufgaben und machen dies häufig fehlerhaft. Früher oder später wirken sich diese Verhaltensweisen
auf das alltägliche Leben aus.
Die wohl bekannteste Störung der Aufmerksamkeit und Konzentration stellt die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) dar. ADHS ist eine Verhaltensstörung,
bei der Betroffene Schwierigkeiten haben, sich zu konzentrieren, hyperaktiv und impulsiv handeln. Durch dieses Verhalten stellt es für ADHS-Betroffene häufig eine
Schwierigkeit dar, sich in ihrem sozialen Umfeld einzufügen. Nicht nur in der Schule, sondern auch familiär treten deshalb häufig Probleme auf.
Zusätzliche Störungen, wie Depression oder Legasthenie, sind nicht selten (siehe Depression; Dyslexie).
Diese Symptome einer Aufmerksamkeitsstörung können bis ins Erwachsenenalter aufrecht bleiben und fördern in einigen Fällen die Entstehung von Abhängigkeitssyndromen.
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