In Schichten betrachtet legt sich das limbische System über das Stammhirn und um das Zwischenhirn.
Allerdings stellt das limbische System keinen klar definierten Bereich dar, sondern bezeichnet ein Netzwerk grob abgrenzbare Strukturen des
Zentralnervensystem (ZNS) um den Thalamus.
Das limbische System beherbergt Bereiche, die für emotionale, motivationale und verhaltensbezogene
Informationsabwicklung verantwortlich sind. Leid, Lust und Liebe werden hier produziert. Das limbische System kann auch dazulernen
und hilft sogar dabei, Inhalte besser zu behalten (siehe Gedächtnis). Das Stammhirn schickt Informationen
unter anderem zur emotionalen Verarbeitung an das mandelförmige Körpergedächtnis Amygdala (Mandelkern) weiter.
Die Amygdala setzt sich aus etwa 15 separaten Kernen zusammen, denen vorbewusste Verarbeitung zugeschrieben wird. So werden Erfahrungen durch
sie mit Emotionen verbunden. Intensive Erlebnisse mit Gefahr und Schmerz finden hier ihren Platz und werden in ähnlichen Situationen aufgerufen.
Beispielsweise löst die Amygdala Notfallreaktionen und andere instinktive Verhaltensweisen aus. Herrschen in unserem Körper Mangelzustände
beeinflussen diese von hier ausgehend unser Verhalten. Zudem spielt sie eine unabdingbare Rolle für kognitive Prozesse.
Zur Erinnerungsspeicherung erfolgt eine Weiterleitung über den Parahippocampus in einen weiteren wichtigen Teil des limbischen Systems,
in den Hippocampus (siehe auch das Kapitel Gedächtnis). Auch Orientierungsvermögen (siehe Orientierung)
und Bewusstsein gehören zu seinen Zuständigkeiten.
Bei Reaktionen des vegetativen Nervensystems, die bestimmten Situationen zugewiesen und bei ähnlichen Erlebnissen
ausgelöst werden, spricht man von somatischen Markern. Der Mamillarkörper (Corpus mamillaria) übernimmt gleichfalls Gedächtnisfunktionen
und darüber hinaus kommt er bei Affekthandlungen und im Zusammenhang mit dem Sexualverhalten zum Zug.
Neben Amygdala und Hippocampus zählt auch der
Gyrus cinguli zu den Hauptbestandteilen des limbischen Systems. Dieser liegt über dem Corpus Calossum (siehe Das Großhirn) und ist für den
psychomotorischen Antrieb, wie emotionaler Motivation, und bewegungsbezogenen Antrieb verantwortlich. Darüber hinaus ist diese Hirnwindung für den
vegetativen Stoffwechsel, wie die Nahrungsaufnahme, ausschlaggebend.
Abbildung: Zentren im Gehirn