Epilepsie fasst eine Gruppe an Störungen zusammen, deren grundlegendes Symptom der Krampfanfall ist. Ursache für diese unkontrollierbaren Ausbrüche sind Veränderungen in der synaptischen Reizübertragung (siehe Die Aktivierung von Neuronen). Bei sogenannten epileptischen Neuronen kommt es im Zuge der De- und Repolarisation zur Aktivierung einer Reihe aufeinander folgender Aktionspotenziale mit äußerst hoher Frequenz (paroxysmale Depolarisation). Ein Krampf ist das Ergebnis der gleichzeitigen Ausschüttung mehrerer dieser überreaktiven Nervenzellen (synchrone paroxysmale Depolarisation). Dieser kann verschiedene Formen und Schweregrade annehmen. Ausgelöst werden sie durch visuelle und auditive Reize, beispielsweise durch flackerndes Licht oder Lesen. Diagnostisches Indiz für Epilepsie sind wiederholt auftretende Anfälle unbekannten Ursprungs. Epilepsien zählen zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Erste epileptische Anfälle treten häufig vor dem zehnten, meist aber vor dem 20. Lebensjahr auf. Aber bereits Neugeborene können an Krämpfen leiden. Um einen kleinen Prozentsatz gibt es mehr männliche Epileptiker. Je nach betroffenen Hirnarealen können als Folge der Krampfanfälle kognitive Defizite sowie die Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit und Konzentration sowie Agnosie und Sprachstörung (Aphasie) auftreten. In sehr schweren Fällen sind Hirnreifungsstörungen möglich. Epilepsie medikamentös mittels Antikonvulsiva zur Unterdrückung der Krämpfe behandelt.
Bei einem Grand mal stürzen Betroffene mit einem Schrei plötzlich zu Boden. In der tonischen Phase versteift sich die Muskulatur des ganzen Körpers für etwa 30 Sekunden. Dies kann zum Atemstillstand führen. Darauf folgt die klonische Phase, in der ca. 90 Sekunden lang Arme, Beine und Gesichtsmuskeln zuerst leicht, dann sehr stark rhythmisch zucken (Kloni). Die Stöße der Kloni können den Atemstillstand ruckartig unterbrechen. Meist sind Betroffene nach dem Anfall unterschiedlich lang bewusstlos. Nach Rückkehr des Bewusstseins sind Müdigkeit und Erschöpfung charakteristisch. Üblicher Weise können sich die Leidtragenden nicht an das Ereignis erinnern. Unter Petit mal hingegen sind verschiedene kleine Anfälle zu verstehen, die beispielsweise kurzzeitige Abwesenheit mit Störungen des Bewusstseins auslösen (Absencen). Aktuelle Kategorisierungen orientieren sich an den betroffenen neuronalen Arealen. Ein generalisierter Anfall meint, dass beide Gehirnhälften an der epileptischen Aktivierung beteiligt sind. Entsteht die synchrone paroxysmale Depolarisation in einer Hemisphäre, äußert sich ein nur auf einer Körperseite ein sogenannter fokaler Krampfanfall. In Verbindung mit dem Ursprung der Epilepsie gibt es Untergruppen fokaler Anfälle. Wird eine genetische Disposition für die Krämpfe verantwortlich gemacht, handelt es sich um eine idiopathische Epilepsie. Im Fall einer symptomatischen Epilepsie entstehen die Anfälle als Nebenerscheinung eines anderen Krankheitsbildes. Mitunter kann dies bei einem Schädel-Hirn-Trauma oder einem Tumor zutreffen. Die Ursache kryptogener Epilepsien ist noch nicht geklärt, wird aber auch als symptomatisch kategorisiert.
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