Die Parkinson-Krankheit zählt weltweit zu den häufigsten Erkrankungen des Gehirns und ist noch nicht heilbar. Allerdings ist es mittlerweile möglich, in der
Frühphase eine zuverlässige Diagnose zu erstellen. Im Allgemeinen wird das Risiko des Krankheitsausbruchs mit steigendem Alter erhöht.
Das Parkinson-Syndrom beruht auf einer Unterfunktion des dopaminergenen Systems (siehe Neurotransmitter)
und einem Anhäufung an Acetylcholin. Ursache dafür ist, dass die Aktivität der Basalganglienschleife, insbesondere des Corpus striatum
(siehe Das Großhirn) verändert wird. Im Detail wird dieser Defekt dadurch bedingt, dass die Neuronen
in der Substantia nigra pars compacta (siehe Das Stammhirn), die für die Dopaminerzeugung zuständig sind,
absterben. Die Krankheit verläuft in Schüben und zieht sich so über einen lange Dauer hin.
Charakteristisch sind vor allem drei Symptome. Betroffene zittern vorwiegend in den Händen und können kaum bis keine willkürlichen Handlungen ausführen (Tremor).
Darüber hinaus sind das sogenannte Rigor, bei dem es zur Muskelstarre kommt, und Bewegungsarmut (Akinese) kennzeichnend für Parkinson.
Häufig gehen damit Haltungsstörungen verschiedener Körperteile einher. Diese Art der Symptomatik ist jener des Punch-Drunk-Syndroms zum Verwechseln
ähnlich, welches aufgrund häufiger Gehirnerschütterungen, beispielsweise durch Boxsport, traumatische Gehirnschäden verursacht wird.
Basierend auf der Ursache werden aber auch mehrere Arten der Parkinson-Krankheit unterschieden. Zum einen gibt es das durch andere Erkrankungen ausgelöste
degenerative und zum anderen das sekundäre Parkinson-Syndrom.
Zur degenerativen Gruppe zählt das idiopathische Parkinson-Syndrom, das Morbus Parkinson genannt wird und auch das vererbbare Parkinson.
Diese Formen beruhen auf der Steigerung bestimmter Proteine (des Alpha-Synuklein- oder des Tau-Proteins).
Die sekundäre Gruppe fasst unter anderem infektiöse oder toxische Parkinson-Syndrome. Auch andere Krankheiten kommen kombiniert mit dem Parkinson-Syndrom
vor, wie Morbus Huntington oder frontaltemporale Demenzen (siehe Demenzarten).
Zur Diagnose des Parkinson-Syndroms sind vor allem Anamnese und die klinische Untersuchung sowie Verlaufsbeobachtung gebräuchlich. Zur Behandlung hat sich die
Verabreichung von L-DOPA (siehe Zentrale Neurotransmitter-Systeme) zur Unterdrückung von Symptomen
als wirksam erwiesen. Auf langfristige Sicht zieht die Verabreichung allerdings erhebliche Nebenwirkungen, wie zum Beispiel Depression und Verwirrungszustände,
nach sich (siehe Interventionen bei degenerativen und chronischen Störungen).