Ein gewisser Grad an Aufregung bei der Vorbereitung und Durchführung einer Prüfung ist notwendig, um aktiviert und nicht gleichgültig zu sein.
Der Unterschied zwischen angemessener und auffälliger Prüfungsangst besteht darin, dass letztere Eingang in das alltägliche Leben finden und dieses
auf negative Art und Weise beeinflussen. Prüfungsangst betrifft nicht nur Kinder, sondern Menschen jeden Alters.
Gegenstand der Angst ist meist die Prüfungssituation an sich, von der viele verschiedene Arten existieren. Gemeinsam ist ihnen allen die Abfrage
gelernter Inhalte in einem zeitlich und formal festgelegten Rahmen zum Abschluss eines Ausbildungsabschnitts. Dabei kann es sich um eine Schularbeit,
die Lehrabschlussprüfung, eine Klausur auf der Universität oder auch eine Fahreignungsprüfung handeln. Desweiteren macht es einen Unterschied, ob die
Prüfung schriftlich oder mündlich ablaufen soll.
Aber auch die Vorbereitung kann Ängste davor auslösen, durch den Lernstoff überfordert zu werden und
ihn erst gar nicht erlernen zu können. Die Prüfungsangst kann auch das Nachspiel einer Prüfung betreffen, vor allem, wenn ein neuer Lebensabschnitt damit beginnt.
Neben schlechten Erfahrungen kann die Prüfungsangst auch auf andere Ursachen zurückgeführt werden. Menschen führen Leistungen häufig auf die eigene
Persönlichkeit und ihr Selbstwertgefühl zurück und fürchten sich vor dem Urteil durch andere. Auch ein extremer Leistungsdruck und Überforderung durch
Eltern verursacht tiefsitzende Ängste, sie enttäuschen oder gar bestraft werden zu können, wenn sie die Prüfung nicht schaffen. Zudem kommt auch ein
finanzieller Faktor, da Ausbildungen einiges an Kosten mitbringen, der Druck mit sich bringen kann.
Wie sich die Angst vor Prüfungen auswirkt, unterscheidet sich von Person zu Person. Im Allgemeinen zeigen sich die Symptome einer Prüfungsangst
bereits Wochen oder Monate und verstärken sich an den Tagen vor dem Termin. Diese große Belastung für Betroffene äußert sich auf den Ebenen der Gefühle,
der Gedanken, des Verhaltens und des Körpers, die miteinander verbunden sind. Menschen mit Prüfungsangst leiden unter gemischten Gefühlen und Angstzuständen,
die sich nach und nach auch in den Reaktionen des Körpers niederschlagen (siehe Das limbische System; Neurotransmitter und Hormone).
Aufgrund der andauernden inneren Unruhe haben Betroffene keinen Hunger, leiden unter Magenproblemen und Schlafstörungen, sind niedergeschlagen,
gereizt und bereits mit kleinen Aufgaben überfordert. Vor ihrem geistigen Auge wird ständig die Prüfungssituation abgespielt.
Sie stehen im Bann von ununterbrochenen Grübeleien über mögliche Ausgänge und das eigene Versagen. Damit gehen Konzentrations- und Lernschwierigkeiten
einher (siehe Rechenstörungen). Bei vielen stellt sich ein Vermeidungs- oder Fluchtbedürfnis ein, das den Willen zum Abschluss der Prüfung
überschattet. In Bezug auf die Vorbereitungszeit können zwei Extreme unterschieden werden.
Bei dem einen Extrem wird die Vorbereitung mitunter durch
andere Aktivitäten oder durch ausgedehntes Planen und Beschaffen der Unterlagen aufgeschoben. Infolgedessen bleibt zu wenig Zeit, um zu lernen und zu üben.
Beim anderen Extrem veranlassen die Befürchtungen des Scheiterns den Prüfling dazu, nicht anderes mehr zu tun, als sich vorzubereiten. In der Situation
der Prüfung nehmen die Symptome meist andere akutere Züge an. Panikattacken und Herzrasen begleitet von einem Wechsel zwischen heißem und kaltem Körpergefühl
spielen zusammen. Dadurch wird beispielsweise die bekannte Leere im Kopf verursacht, die auch Blackout genannt wird, da das Erinnerungsvermögen geschmälert
ist (siehe Vergessen und falsche Erinnerung).
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